025 Oh wie schön ist Panama?

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Panama

Janosch erzählt in seinem Kinderbuch „Oh, wie schön ist Panama“ vom Kleinen Bär und vom Kleinen Tiger. Die beiden starten eine große Reise nach Panama, nachdem der kleine Bär eine Kiste mit Bananen gefunden hatte, auf der groß geschrieben „Panama“ steht.  „Die Kiste kommt aus Panama und Panama riecht nach Bananen. Oh, Panama ist das Land meiner Träume!“, sagte der kleine Bär.

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Oh wie schön ist Panama? Wir können dies Frage so noch nicht beantworten. Dazu haben wir noch zu wenig gesehen und erlebt. Das Land und die Einheimischen faszinieren uns aber auf jeden Fall. Und: Die Bananen riechen und schmecken herrlich! Da können wir den kleinen Bär sehr gut verstehen.

Shalton Bay Marina

Angekommen in Panama lagen wir erst einmal für ein paar Tage in der Shalton Bay Marina. Da wir am Samstag ankamen mussten wir zum Einklarieren bis Montag warten, um dann zu erfahren, dass die Dame der Immigration nicht kommt, aber vielleicht am Dienstag. So blieb uns nichts Anderes übrig, als bis Dienstag zu warten und zu hoffen, dass sie kommt.

Da es anderen Yachten aber gleich ging hatten wir schon Alternativpläne geschmiedet, wie wir sonst gemeinsam nach Colón zum Einklarieren kommen. Aber es klappte alles. Wir konnten einklarieren und am Tag drauf den Hafen in Richtung Portobelo verlassen. ausflug-in-den-regenwald-marina

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20 Meilen bis Portobelo

Nur knapp 20 Meilen lagen vor uns. Dennoch wussten wir nicht was auf uns zukommt. Die Windvorhersage und Wellenhöhe war nicht gerade ansprechend zum Auslaufen. Trotzdem entschieden wir uns die kurze Strecke auf uns zu nehmen. Als Notfallplan hätten wir hinter den Wellenbrechern nochmals für 1-2 Tage den Anker geworfen. Nur einen längeren Aufenthalt in der Marina wollten wir uns schon aus rein finanziellen Grünen ersparen.

Es ging besser als gedacht. Der Schwell war nicht ganz angenehm, aber gut machbar und der Wind entlang der Küste recht angenehm.

In knapp 4 Stunden sahen wir viel: Portobelo und ein schöner Ankerplatz warteten auf uns. Und auch Jenneke und Bart die wir in Curacao kennen lernen durften liegen hier mit ihrer Segelyacht Tutti und ihrer kleinen Tochter Suze vor Anker.

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Ein kleines, verschlafenes Dorf

Im kleinen verschlafenen Dorf Portobelo leben total liebe Menschen, die sehr hilfsbereit sind. Zudem gibt es hier 3 Flüsse die sich gut mit dem Dinghy erkunden lassen. Zum Teil ist der Wasserstand so niedrig, dass die eigene Muskelkraft gefragt ist. Da ist es immer hilfreich einen Skipper mit an Bord zu haben.

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Was mich bei unserem Ausflug am meisten fasziniert hat waren die unterschiedlichen Vogelarten, die wir beobachten konnten und die Ruhe. Keine Autos, keine Menschenstimmen, nur das Rauschen der Bäume, das klopfen der Regentropfen zwischendurch auf die Wasseroberfläche und die Tiere, die hier leben. Das hat uns schon sehr beeindruckt. Die Zeit verging plötzlich wie im Fluge und kurz vor Sonnenuntergang kamen wir zurück an Bord.

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Portobelo – nicht viel los, aber dennoch viel erlebt

Ausflug in den Regenwald

Gemeinsam mit der Jenneke und Bart haben wir den ersten Geburtstag ihrer Tochter Suze gefeiert. Es ist schön zu sehen, wie glücklich und zufrieden das kleine Mädchen ist und derzeit das Laufen erlernt. Vom Klettern brauchen wir nicht zu sprechen, das beherrscht sie schon wunderbar.

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Außerdem haben wir mit den dreien eine Wanderung durch den Regenwald gemacht. Jenneke und Bart sind die Tour schon vor unserer Ankunft gelaufen und wollten uns diese faszinierende Strecke zeigen.

Wir wählten einen tollen Tag: Ostersonntag. Nach Portobelo kamen viele Einheimische um ihre Ostertage am Strand zu verbringen. So war hier reger Verkehr und viel los. Dem wollten wir entfliehen. Aber Ostersonntag = Regentag, und das von morgens bis abends.

Kaum am Fluss angekommen ging die Schlitterpartie los. Wir hatten alle großen Spaß durch den Matsch zu rutschen. Mit Stöcken gewappnet, falls sich doch irgendwo eine Schlange auf dem Weg befindet, wanderten wir umher. Immer wieder kreuzten wir den Fluss. Hier hatten wir ein kleines Déjà-vu: Wir wurden von Oben gegossen und von unten gebadet. Aber ich muss sagen: Die Abkühlung war hervorragend. Der Fluss hatte durch den vielen Regen etwas mehr Wasser als bei den Wanderungen von Jenneke und Bart zuvor.

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So standen wir vor der großen Frage: Gehen oder bleiben? Um an unser Ziel zu gelangen mussten wir den Fluss erneut queren. Das Problem war jetzt nicht nur die Wassertiefe, sondern auch die starke Strömung. Doch gemeinsam sind wir stark. Mit gegenseitiger Hilfe schafften wir es alle Rucksäcke und vor allem Suze erfolgreich durch den Fluss zu bekommen.

Und es hat sich gelohnt. Wir fanden ein kleines Zelt aus Kokospalmenblättern, die Männer machten uns ein Feuer und im Seitenarm des Flusses war das Baden optimal. Wir hatten uns ein schönes Picknick mitgebracht und genossen ein paar schöne Stunden.

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Nebenbei beobachteten wir den Wasserstand des Flusses. Wir haben von Einheimischen gelernt, dass man nie weiß, wann der Wasserspiegel steigt und wann er sinkt. Und gerade an diesem Tag stand noch zudem der Regen in den Bergketten.

Es regnete immer wieder, aber der Wasserstand fiel. Als er irgendwann zu steigen begann und bei unserer ursprünglichen Markierung angekommen war verließen wir unseren Picknickplatz und machten uns auf den Rückweg. Alles klappte gut und als wir an der Bushaltestelle angekommen waren kam ein riesengroßer Regenschauer. Das war Timing. Ein cooles Erlebnis, ein bisschen wie Robinson Crusoe.

Karl an Bord und er spricht Deutsch!

Auch von der Segler-Community waren wir mal wieder positiv überrascht. Karl lebt seit vielen Jahren in Panama auf seinem Segelboot, kam an Bord und gab uns tolle Tipps und ließ uns an seinen Erfahrungen teilhaben.

Zudem verbrachten wir mit ihm einen tollen Tag in Colon. Er zeigte uns alles und brachte uns zum großen Markt.

Eine Busfahrt die ist lustig, …

Eigentlich wollten wir nur etwas Bier für unseren Besuch besorgen und eigentlich wollten wir nur nebenbei unsere Wäsche waschen. Und was dabei rauskam? Ein Ausflug nach Sabanitas mit dem Bus. Die Wäscherei in unserem Ort hat nun für 3 Monate geschlossen. Und auch das mit dem Bier hatte nicht so hingehauen. Also nahmen wir den Bus nach Sabanitas. Schon die Busfahrt ist ein Erlebnis. Mit guter Musik fährt der „Truck“ entlang der Küste. Möchte jemand aussteigen springt er ab, möchte jemand einsteigen winkt er dem Busfahrer und kann zusteigen. Alles easy. Nebenbei wird zur Musik gesungen.

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Nachdem wir alles besorgt hatten ging es mit vollgepackten Taschen wieder zurück. Was wir beobachten konnten? Zufriedene Menschen, egal ob Jung ob Alt, egal ob Groß oder Klein, eine Gemeinschaft.

Was nebenbei geschah…

Ganz nebenbei haben wir auf Rita einen Cocktail getrunken. Melone und Maracuja, sehr lecker. Und auf Günther haben wir eine Pizza bei einem gebürtigen Italiener gegessen. Das war ein Highlight. Beim Besitzer des Restaurants dürfen wir immer unser Dinghy parken. Und ich denke er hat nicht gelogen mit der Aussage, die beste Pizza im ganzen Dorf zu verkaufen.

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Und nebenher hat Francesco, der uns diese leckere Pizza gezaubert hat uns noch die frisch geborenen Hundebabys seiner Hündin gezeigt. Gleich 8 an der Zahl hat die junge Dame auf einmal bekommen.

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P.S.: Weitere Cocktails folgen. Auch wenn wir uns hier in der Karibik befinden ist es gar nicht so einfach an einen tollen Cocktail zu kommen. Außer man befindet sich an einem hoch touristischen Ort und diese Orte besuchen wir nur selten. Zudem sind auch hier wegen Corona einige Restaurants und Bars geschlossen.

Delphine in der Bucht

Auch die Delphine wissen diesen wunderbaren Ort wohl zu schätzen. Vor allem bei Nacht und wenn die See ruhig ist kommen sie vorbei geschwommen und spielen um die Boote herum. Und an manchen Tagen hatten wir Glück und durften sie zum Frühstück begrüßen. Das erste Mal auf unserer Reise, dass Delphine um unser Boot herumschwimmen. Es ist unbeschreiblich.

Der Ulm-Träumer

Ganz nebenbei hören wir derzeit ein Hörbuch aus unserer Heimat, der Ulm-Träumer. Co, Markus und Jana haben uns dieses zu Ostern geschenkt, dass wir unsere Heimat nicht vergessen. Wer wird wohl das Rennen machen? Der kleine Fips, der in seinem Traum als Nachtwächter in Ulm unterwegs ist? Oder der kleine Tiger und der kleine Bär, die nach den so gut riechenden Bananen suchen?

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Ich glaube es muss keine Entscheidung her. So schön unsere Reise ist und so gut sie im Moment tut, so gut gefällt es uns in unserer Heimat mit unseren Familien und Freunden. Wir sind sehr froh über dieses tolle Geschenk, das uns auch etwas träumen lässt.

Erst die Rätselrunde von Marion, Martin, Julian und Amelie Anfang des Jahres und jetzt das tolle Hörspiel. Wir sind überwältigt wie unsere Freunde an uns denken. Vielen lieben Dank.

Tschüss Portobelo

Jetzt ist es so weit. Wir verlassen Portobelo mit gemischten Gefühlen. Einerseits können wir nachvollziehen, dass hierher doch der ein oder andere auswandert. Anderseits sind wir froh nun etwas Neues zu erleben.

Weiter geht es Richtung San Blas Inseln. Olis Bruder Michi und seine Freundin Bea kommen heute noch zu Besuch. Morgen früh starten wir dann richtig durch. Laut Vorhersage bekommen wir angenehmen Schwell und fair Winds (oder vielleicht auch Null Wind). Wir freuen uns auf eine tolle Zeit und haben schon die Unterwasserkamera bereitgelegt.

Bis dahin noch ein schönes Zitat von Ernst Ferstl, das mich derzeit beeindruckt: „Wer sich über das freut, was er hat, hat keine Zeit mehr über das zu klagen, was er nicht hat“. Die Bevölkerung Panamas ist zum Großteil sehr arm. Dennoch wirken sie so zufrieden und glücklich, lachen und tanzen und winken dir freundlich zu.

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4 Kommentare

  1. „Was wir beobachten konnten? Zufriedene Menschen, egal ob Jung ob Alt, egal ob Groß oder Klein, eine Gemeinschaft.“ Dieser Satz hat mich besonders beeindruckt. Wenn wir so etwas nur auch von Deutschland sagen könnten. Wohlstand macht einsam …..

  2. Hallo ihr zwei,
    toll was ihr so alles erlebt. Ich freue mich sehr, dass das mit den Delfinen geklappt hat. Das sind einfach tolle Lebewesen!
    Einfache und zufriedene Menschen zu finden ist wohl jenseits des großen Teichs einfacher.
    Bleibt gesund und viele Grüße an Michi und Bea. Genießt die gemeinsame Zeit.
    Viele Grüße aus Karlsruhe 🙋🏼‍♀️

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