Man startet eine Segelreise, vielleicht auch in die Tropen oder in Gebiete, in denen das Gesundheitssystem nicht immer so gut aufgestellt ist, wie in Deutschland. Zudem gibt Länder, in denen man die Sprache eventuell nicht spricht und in denen Krankheiten zu finden sind, von denen man zuvor nichts gehört hat. 

Somit ist es wichtig, Krankheiten vorzubeugen und eine gute Reiseapotheke an Bord zu haben. 

Krankheiten an Bord vorbeugen

Gewissen Krankheiten kann an Bord vorgebeugt werden. Hierzu gehören vor allem 2 Sparten.

Krankheiten die durch verdorbene Lebensmittel hervorgerufen werden

Ein sorgfältiger Umgang mit Lebensmittel kann einem Gesundheit bescheren. Hierbei sollte man auf Folgendes achten:

  • riecht oder schmeckt ein Lebensmittel komisch/ ungewohnt, lieber entsorgen
  • auf sauberes Trinkwasser achten
  • darauf achten, wo man isst. In Straßenküchen evtl. auf Salat (wird oftmals mit unreinem Wasser gewaschen) und nicht durchgegarte Lebensmittel verzichten

Das Foto zeigt einen Mensch mit Bauchschmerzen

Klar gibt man für Lebensmittel viel Geld aus und für viele von uns ist es schlimm, Lebensmittel zu entsorgen. Dennoch ist klar zu sagen: Auf den gesunden Menschenverstand hören und bei den ersten Zweifeln, ob ein Lebensmittel noch gut ist es lieber entsorgen, so schade es sein mag.

Hier sollte man kein Risiko eingehen, vor allem weil es einige Länder gibt, in denen Hygiene eine untergeordnete Rolle spielt.

Krankheiten die durch Stechmücken hervorgerufen werden

Egal ob Sandmücke, Tigermücke, Aedesmücke und wie sie alle heißen. Sie alle können im dummen Fall Krankheiten übertragen.

Bereist man Länder in denen solche Mücken heimisch sind ist eine gute Vorsorge wichtig. Hierzu gehören:

  • Wissen über die jeweils vorkommenden Arten
  • Wissen, wann die Arten aktiv sind (am Tag, Dämmerung, Nacht)
  • Tragen von angemessener Kleidung (lange Arme, lange Beine, Socken)
  • Insektenspray (hier gibt es diverse Anbieter, oft werden Mittel mit einem gewissen Deet Anteil empfohlen. Eine Beratung beim Arzt, in der Apotheke oder im Tropeninstitut ist sinnvoll)

Das Foto zeigt eine Stechmücke

Eine gute Reiseapotheke

Auch hier haben wir von Katharina profitiert. Sie hat uns von Anfang an bei der Auswahl an Medikamenten unterstützt.

Auf alle Fälle sollten folgende Medikamente in einer Reiseapotheke nicht fehlen.

  • Medikamente gegen Schmerzen (in verschiedenen Stärken, Beratung vom Arzt)
  • Medikamente gegen Seekrankheit
  • Breitbandantibiotika (am besten vom Hausarzt verschreiben lassen)
  • Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen
  • Allergietabletten
  • Kohletabletten bei Durchfall und Vergiftung
  • Diverse Cremes (Zugsalbe, Wundsalbe, gegen Juckreiz, gegen Sonnenbrand) 
  • Nasenspray
  • Augentropfen
  • antibakterielle 
  • Antiseptikum
  • Antimückenspray für die jeweilige Region (mit Deet)

Das Foto zeigt verschiedene Tabletten und Medikamente

Wir geben hier keine Medikamentennamen an. Wir sind in diesem Bereich keine Experten, hier muss dringend der Rat eines Arztes hinzugezogen werden.

Für uns ist es wichtig, einige Medikamente, wie Schmerzlindernde Mittel in verschiedenen Stärken an Bord zu haben. So können leichte bis mäßige Schmerzen behandelt werden und für den Notfall hat man ein starkes Mittel parat.

Zudem können einige Medikamente (gerade wenn man erbrechen muss) über Zäpfchenform verabreicht werden. Viele Segler die unter Seekrankheit leiden, wählen diese Methode der Medikamentengabe.

Natürlich haben wir auch Verbandsmaterial an Bord. Weitere Informationen darüber gibt es unter dem Punkt „Verletzung“.

Wissen um Krankenhaus, Ärzte und Apotheken

Es ist auch immer hilfreich bei Ankunft in einem neuen Land oder in einer neuen Region ein Krankenhaus, einen Arzt oder eine Apotheke in der Nähe ausfindig zu machen. Hierbei hilft einem das Internet schon oft weiter oder das Gespräch mit den umliegenden Seglern.

Im Falle eines Falles kann man so schnell reagieren. Zudem sollte man in fremden Ländern lieber ein bisschen schneller handeln, als zu lange zu warten. 

Kontakt zum Tropeninstitut

Vor unserer Reise habe ich Kontakt zum Tropeninstitut aufgenommen. Hier kann man einen Termin vereinbaren oder sich online beraten lassen.

Man gibt die Länder an, die zu bereisen sind und bekommt vom Tropeninstitut Informationen, welche Impfungen im jeweiligen Land erforderlich bzw. sinnvoll sind, welche vorsorglichen Mittel, vor allem Insektenschutzmittel mitgeführt werden sollen und welche weiteren Punkte in Bezug auf Krankheit beachtet werden müssen.

Für uns eine unerlässliche Vorsorge für jegliche Reiseplanung!

Unsere Geschichte

Jedoch können wir von Krankheit an Bord schon etwas erzählen. Kaum auf Martinique angekommen und die Reise noch nicht richtig gestartet hatte es uns schon erwischt: Dengue- Fieber.

Bei mir fing es an, dass mir plötzlich alles weh tat. Also legte ich mich für eine Weile hin. Aus der Weile wurden Tage. Und auch Oli hatte es erwischt. Keine zwei Tage später zeigte auch er Symptome, bekam Kopfschmerzen. Von nun an lagen wir beide mit Fieber im Bett. Bewegungsunfähig, müde, fiebrig.

Unser großer Joker war in diesem Moment Katharina. Als Krankenschwester gab sie uns hilfreiche Tipps und so hatten wir trotz unseres Gesundheitszustands dennoch das Gefühl in guten Händen zu sein. 

Anschließend haben wir nochmal unsere Reiseapotheke überdacht und uns Gedanken zum Vorgehen bei Krankheit gemacht.

Man muss sagen, man findet in vielen Ankerbuchten Ärzte, Krankenschwestern oder Menschen die sich mit Medizin auskennen, was schon ein großer Vorteil ist. So kann man auch einen „komischen“ Stich einfach mal mit einer anderen Person abstimmen und sich Tipps holen. 

Dennoch ist uns bewusst, dass wir auf See, oder in einsamen Ankerbuchten ehrlich zueinander sein müssen und schnell handeln müssen. 

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