059 Bocas, San Blas, Schulprojekt

Sonnenuntergang

Zurück nach Panama

Mein Flug nach Panama verlief reibungslos. Dort angekommen passierte genau das, was mir Oli schon vorhergesagt hatte. Ich landete inmitten den Bloqueos. Witzigerweise traf ich, als ich aus dem Flugzeug ausstieg, direkt auf Oli, der in dasselbe Flugzeug einstieg, um nach Deutschland zu fliegen. Er half mir gleich mal mit einer Handykarte aus, damit ich wenigstes Internet hatte.

Nun hieß es mein ganzes Gepäck, das zu 90% aus Schokolade, Nüssen und Lebensmitteln bestand durch die Kontrolle zu bringen. Zum Glück traf ich auf einen netten, jungen Kontrolleur, dem ich mit einem Lächeln erklärte, dass ich nur ein paar Mandeln im Gepäck habe. Mit einem Lächeln und einem Kopfnicken und einem Augenzwinkern passierte ich die Tür Richtung Freiheit.

Start mit Hindernissen

Nun saß ich da, verschwitzt und müde auf dem Boden des Flughafens und überlegte, wie ich nun nach Bocas del Toro kommen soll. Die Antwort lautete: Erst einmal gar nicht. Da wir bereits zuvor Zeit in Panama City verbracht hatten, buchte ich mich in das Hotel ein, in dem ich mich bereits auskannte und bat den Taxifahrer mich dort abzusetzen. Dieser erzählte mir auf der Fahrt, was derzeit in Panama vor sich geht und warum es zu den Bloqueos gekommen war. Da das Ganze wohl etwas länger so sein sollte blieb mir nichts Anderes übrig, als einen Innlandflug nach Bocas zu buchen. Allerdings blieb mir ein kompletter Tag in Panama City, den ich gemeinsam mit Marlene von Sailing Rafiki verbrachte.

Rafiki hatte den Kanal durchquert und lag nun auf der Pazifikseite. Wir gingen shoppen, unterhielten uns gut und entdeckten ein Faultier auf unserem Weg zum Aussichtspunkt von Panama City.

Bocas del Toro

Am nächsten Morgen organisierte ich mir ein Taxi im Hotel, das mich zum Flughafen bringen sollte. So ganz typisch Panama kam natürlich kein Taxi. Dennoch kam ich rechtzeitig am Flughafen an und mit einer kleinen Propellermaschine ging es Richtung Bocas del Toro zurück aufs Segelboot. Dort angekommen verbrachte ich ein paar Tage auf Nonna Rosa. Gemeinsam mit Benja erkundete ich Strände, wir trafen Bernd und Beate von SV Wiking, paddelten mit dem Paddelboard in den Mangroven, tranken Rum und machten BBQs. Neben einigen Ausflügen mit zwei Jungs aus den USA verbrachte ich Zeit mit Bernd und Beate und einen guten Abend mit Lifemusik in der Floating Bar.

Bocas

Die Zeit verging wie im Fluge und wir machten uns auf den Weg nach Portobelo. Ein Trip nach San Blas mit sechs Jungs aus Irland stand auf dem Programm. Ich war ja schon etwas aufgeregt, was da auf mich zukommt. Doch bevor es los ging hieß es das Boot für diesen Ausflug vorzubereiten.

Portobelo und San Blas

portobelo

Portobelo – Sabanitas – Supermarkt – Rieseneinkauf – Taxi – Boot – verstauen – Sabanitas – Einkauf – und so weiter. Achja nebenbei Soße kochen, Teig vorbereiten, Fleisch einfrieren, ja ich dachte wir sind gut vorbereitet. Was ich nicht dachte, dass sechs Leute so viel essen und trinken können. Die Jungs hatten eine gute Zeit, sie schnorchelten, angelten, tranken, lachten. Und wir? Wir segelten sie von einer Insel zur anderen, kochten, spülten, machten Kaffee und nebenbei versuchten wir das Boot ein bisschen sauber zu halten und zu schützen.

In diesen fünf Tagen lernte ich die Bordküche von einer neuen Seite kennen. Wir sind nun beste Freunde, wenn nicht gar in einer Partnerschaft, denn so viel intensive Zeit habe ich schon lange nicht mehr mit jemandem verbracht. Ganz schön heiß die Küche, denn auch sie hatte keine Zeit zu verschnaufen, kaum war das Mittagessen beendet ging es weiter mit den Vorbereitungen für das Abendessen. Nebenbei dealten wir mit Oktupus, Fisch und Krabben und bereiteten gemeinsam mit zwei Kunas ein BBQ am Strand vor. So verging die Zeit schnell, wir hatten Spaß aber wir gaben all unsere Energie.

waisaladup

Linton Bay

Zurück in Linton, einem Hafen neben Portobelo gab es aber keine Pause. Kaum waren die Jungs von Bord hieß es aufräumen, putzen, Ankerkette tauschen, Segel reparieren, Gel Coat erneuern, achja Einkaufen, denn das Boot war nach dem Heuschreckangriff leergefressen, und andere Arbeiten am Boot erledigen. Und auch jetzt verflogen die Tage wie nichts. Peter von Sailing into Freedom (hier seine Homepage), schaut rein, er hat in Zukunft Großes vor, ein toller Typ) kam auf den ein oder anderen Drink und zum Abendessen. Gemeinsam verbrachten wir tolle Stunden.

Schulprojekt in Portobelo

Anschließend ging es für ein paar Tage nach San Blas. Wunderbare Insel und tolle Riffe, um ein bisschen zu entspannen.

Schüler

Gleichzeitig organisierte ich mit Lourdes, einer Freundin aus Portobelo, einen Besuch in einer kleinen Schule nahe Portobelo. Ein paar liebe Spender hatten noch Gelder gegeben für Kinder, denen es eventuell nicht so gut geht. Hier habe ich eine gute Ansprechpartnerin gefunden. Lourdes lebt seit langer Zeit in Panama, kommt ursprünglich aus Portugal und setzt sich viel für Menschen ein, denen es nicht so gut geht.

Gemeinsam gingen wir zur besagten Schule. Die Kinder die dort unterrichtet werden kommen oft ohne Frühstück zur Schule. Sie können so nicht gut lernen und auch zum Mittagessen steht oftmals nur Reis auf dem Speiseplan, da die Schule über sehr wenig Gelder verfügt, um den Kindern etwas Ausgewogenes zu bieten. Zudem haben die Kinder nur sehr wenig Spielmaterial, wie Bälle, mit denen sie sich in ihren Pausen beschäftigen können.

spielmaterial

Gemeinsam mit Benja fuhr ich nach Panama City, um für die Schule einige Erledigungen zu machen. Wir besorgten süße Kondensmilch, Haferflocken und Maismehl für ein Frühstück, sowie zwei Basketballkörbe und Bälle für ein paar Spaßmomente. Das Lächeln der Kinder bei der Übergabe und die Dankbarkeit für ein etwas besseres Frühstück und Mittagessen (wir übergaben auch noch etwas Geld für Eier und Hühnchen) hat unsere Herzen erwärmt. Der Präsident und die Präsidentin der Schule (zwei noch sehr junge Schüler) dankten uns mit leuchtenden Augen und total lieben Worten, genau wie ihr Lehrer. Was für uns als selbstverständlich gilt ist für andere auf dieser Welt etwas Besonderes.

Vielen lieben Dank an alle Spender, ich habe das Gefühl hier habt ihr Großes bewirkt! Diese Kinder werden euch immer im Herzen tragen und noch lange von euch erzählen, genau wie die Lehrer und Küchenkräfte, die nun endlich etwas Anderes als Reis kochen können.

schulprojekt

Danke an Lourdes, die das ganze Projekt zum Laufen gebracht hat. Durch ihre Hilfe wurden Kontakte geknüpft und sie ist diejenige, die die Brücke zwischen der Schule, den Lehrern und uns bildet. Ihre Denkweise hat mich sehr beeindruckt.

Danke an Benja, der mit mir durch Panama City gerannt ist, auf der Suche nach Basketballkörben, der mein fehlendes Spanisch immer kompensiert und mich in diesem Projekt super unterstützt.

Zudem hatte meine Schwägerin Lea die tolle Idee, eine Kampagne zu erstellen und somit die Kinder eventuell über eine längere Zeit hinweg mit Lebensmitteln zu versorgen. Hier haben wir in wenigen Tagen schon einige Spenden erhalten, was mich echt beeindruckt. Vielen Dank an jeden Einzelnen Spender! 

https://www.gofundme.com/f/spende-fr-ein-ausgewogenes-mittagessen

Lourdes hat ein weiteres tolles Projekt ausfindig gemacht. Portobelo arbeitet mit einigen Bauern zusammen und es besteht die Möglichkeit, eine ganze Kuh oder ein Schwein zu kaufen. So ist eine gute Qualität der Lebensmittel, was bei Fleisch hier leider nicht immer der Fall ist, gewährleistet. Zudem gibt es eine Frau, deren Besitz einige Hühner sind, die die Schule mit Eiern und auch Hühnerfleisch versorgen kann. Und auch der Verkäufer der Kondensmilch und der Haferflocken ist bereit, einen Discount für die Kinder zu geben.

Lourdes ist Künstlerin und schmiedet Pläne den Schulhof der Schule mit etwas Farbe zu verschönern und das graue Betonfeld zu einem Fußball- oder Basketballplatz umzugestalten. Die Ansätze sind da, wir sehen was wie umgesetzt werden kann. Ich werde berichten und Fotos der leuchtenden Kinderaugen senden.

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