Knoten als Sicherheitsfaktor
Die Kenntnis und das Beherrschen wichtiger Knoten ist im Segelsport, und allgemein in Bezug auf Boote, eine wichtige Grundlage. Beides gilt als Voraussetzung für eine gute Bootssicherung und das sichere Führen eines Bootes. Im Folgende werden die, für Bootsführerscheinprüfungen, grundlegende Knoten dargestellt. Zudem wird gezeigt, wie man die Knoten knotet und wann man sie nutzt.
Knotenübersicht
Achtknoten
Eine Schot wird am Ende mit einem Achterknoten versehen, um nicht aus der Rolle zu rutschen. Er verdankt seinem Aussehen, nämlich einer Acht, seinen Namen.
So knüpft man den Achterknoten:
- Eine Schlaufe legen
- Das lose unter dem festen Ende untendurch führen, um eine Acht zu erhalten
- Man schiebt das lose Ende von oben durch die entstandene Öse und zieht es fest
Kreuzknoten
Mit dem Kreuzknoten verbindet man zwei Leinen gleicher Stärke. Er wird beispielsweise zum Zuknoten der Persenning genutzt.
- Man hat 2 Leinen gleicher Stärke
- Man legt beide Leinenenden sich kreuzend übereinander
- Nun führt man ein Ende unter dem anderen Ende unten hindurch (Beginn wie beim Schuhebinden)
- Jetzt werden beide Enden erneut sich kreuzend übereinander gelegt
- Dabei bleibt das Seilende oben, das auch beim ersten Knoten oben war (hier das orangene)
- Beide enden erneut miteinander verknoten
Tipp
Das Seilende das zu Beginn oben war, bleibt immer oben (hier: orange)!Palstek
Wer einen Palstek knotet, hat eine feste Schlaufe, die sich nicht zuziehen lässt. Man nutzt ihn, um das Boot an einem Pfahl zu befestigen, oder als Rettungsschlaufe.
- Relativ kleine Schlaufe legen (loses Ende der Leine muss dabei oben liegen)
- Loses Ende der Leine von unten durch die Schlaufe schieben
- Nur so weit schieben, dass eine weitere, größere Schlaufe entsteht. Dies wird später die eigentliche Schlaufe des Knotens
- Loses Ende hinten um die Leine legen
- Das selbe Ende von oben durch die kleine Schlaufe führen
- Den Knoten vorsichtig zuziehen
Tipp mit der Schlange
Die kleine Schlaufe ist der Teich. Das lose Ende der Leine wird als „Schlange“ bezeichnet. Das andere Ende der Leine ist der Baum. Die Schlange kommt aus dem Teich, geht um den Baum und wieder zurück in den Teich.Einfacher/ doppelter Schotstek
Mit dem Schotstek verbindet man zwei Leiner unterschiedlicher Stärke. Dabei hält der doppelte Schotstek besser und sicherer als der einfache.
Knüpfen des Einfachen Schotsteks
- Mit der dickeren Leine eine Schlaufe legen
- Das Ende der dünneren Leine von unten durch die Schlaufe schieben
- Man legt es über das lose Ende der dicken Leine und führt es unten herum (um die komplette Schlaufe)
- Nun schiebt man es zwischen sich selbst und der Schlaufe hindurch
- Der Knoten wird festgezogen
Knüpfen eines Doppelten Schotsteks
- Mit der dickeren Leine eine Schlaufe legen
- Das Ende der dünneren Leine von unten durch die Schlaufe schieben
- Man legt es über das lose Ende der dicken Leine und führt es unten herum (um die komplette Schlaufe)
- Nun schiebt man es zwischen sich selbst und der Schlaufe hindurch
- Das selbe Ende ein weiteres Mal hindurch ziehen
- Den Knoten festziehen
Tipp zum Binden
Man kann seinen Zeigefinger als Hilfe nehmen und den Knoten um ihn herum knoten. So wird das Knüpfen einfacher.Webleinenstek
Den Webleinstek nutzt man zum Befestigen der Fender an der Reling.
- Man legt das kurze Ende der Leine über die Reling
- Man holt es an der rechten Seite zurück und überkreuzt das lange Ende
- Nun legt man es auf der linken Seite erneut über die Reling
- Man holt es auf der linken Seite des langen Endes hervor
- Nun schiebt man es an dieser Seite unter seinen eigenen Umrundung hindurch
- Das lose, kurze Ende schaut parallel zum langen Ende nach oben
Spiegelverkehrt binden
Der Webleinstek kann natürlich auch in die andere Richtung gebunden werden. Man wendet die oben genannten Anweisungen spiegelverkehrt an.Webeleinenstek auf Slip
Auch der Webleinstek auf Slip dient zum Befestigen der Fender an der Reling. Durch das Legen auf Slip lässt er sich sehr einfach wieder lösen.
- Den Knoten binden wie unter „Webleinstek“ beschrieben
- Das lose Ende, das parallel zum langen Ende nach oben schaut, nehmen und eine Schlaufe bilden
- Das Ende parallel zu sich selbst durch die Schlaufe zurück schieben
Rundtörn mit zwei halben Schlägen
Mit dem Rundtörn mit zwei halben Schlägen kann man sein Boot an einem Ring oder einer Stange befestigen.
- Die Leine wird eineinhalb Mal um eine Stange oder einen Ring gelegt
- Nun setzt man 2 halbe Schläge darauf
- Das lose Ende wird über das „feste Ende“ gelegt und von unten als Knoten hindurch gezogen
- Der Vorgang wird wiederholt, sodass 2 Knoten entstehen
Belegen einer Klampe mit Kopfschlag
Ein Schiff hat im Normalfall mehrere Klampen. Das Belegen einer Klampe gilt als Grundvoraussetzung für ein sicheres Festmachen eines Bootes, ob im Hafen, an der Boje oder anderweitig.
- Man beginnt an der am weitesten entfernten Seite (spitzer Winkel)
- Die Leine wird unten um die Klampe gelegt
- Bevor sich die Leine überlappt, kreuzt man nach oben und legt die Leine über eine Seite der Klampe
- Nun kommt der sogenannte Kopfschlag
- Man dreht die Leine so ein, dass das Ende der Leine parallel zur ersten Überkreuzung liegt
- Festziehen und schon ist die Klampe sicher belegt
Stopperstek
Der Stopperstek wird beim Abschleppen von Booten genutzt. Er lässt sich nur in eine Richtung verschieben. Zur anderen Richtung beißt er sich ein und hält fest.
- man hat 2 Leinen. Gearbeitet wird immer nur mit Leine 1
- Die Leine 1 eineinhalbmal um die zweite Leine legen
- Nun das lose Ende der Leine 1 über das feste Ende der Leine 1 legen
- Jetzt auf der anderen Seite erneut einen Törn mit Leine 1 um Leine 2 machen
- Leine 1 zwischen der Leine 2 und der entstandenen Öse nach oben ziehen
So hält der Stopperstek
Der Stopperstek kann zu beiden Seiten geknüpft werden. Er hält immer in die Richtung, in der der eineinhalb fache Törn liegt. (Hier rechts)Rohringstek als Alternative
Mit dem Rohringstek kann man Leinen an Ringen oder Stangen sicher befestigen. Er gilt nur für das Bodenseeschifferpatent als prüfungsrelevant, ist aber eine gute Alternative zum Rundtörn mit zwei halben Schlägen. Er sitzt eng und scheuert somit nicht. Nach einer starken Belastung ist er allerdings oft nur schwer wieder zu lösen.
- Die Leine wird eineinhalb Mal um eine Stange oder einen Ring gelegt
- Nun führt man das lose Ende parallel zur Stange durch die Umrundung
- Danach setzt man zwei halbe Schläge darauf
- Das lose Ende wird über das „feste Ende“ gelegt und von unten als Knoten hindurch gezogen
- Der Vorgang wird wiederholt, sodass 2 Knoten entstehen
Doppelter Rohringstek
Der Rohringstek kann auch zum langfristigen Befestigen doppelt geknüpft werden. Dabei wird das lose Ende zweifach durch die Umrundung gezogen.Knoten Fazit
Ich persönlich finde es sehr wichtig, dass man diese Knoten ohne großes Nachdenken beherrscht. Ist man mit dem Boot unterwegs kommt die Situation des Anlegens und jedes Crewmitglied sollte wissen, wie man einen Fender anbringt oder eine Klampe belegt. Das gesamte Boot ist mit diesen Knoten geschützt.
Wer beispielsweise die Achterknoten der Schoten löst und sie nicht wieder anbringen kann, hat ein anderes Problem. Er kann seine wehenden Schoten im Wind beobachten. So sollte an Bord die Wichtigkeit der Knoten klar sein und das Knoten Knoten beherrscht werden. Zudem macht das gemeinsame Üben mit Bändseln großen Spaß.
Da man nicht immer auf dem Boot ist, ist der Knotenfloh eine gute Alternative. Ich selbst habe meinen immer in der Tasche. Dieser ist sehr kompakt und mit ihm kann ich all diese Knoten üben. Zudem sind die Abläufe auf einem kleinen Beilegeblatt erklärt, was auch sehr hilfreich ist.