Liebe Blogleser,
heute gibt’s einen Gästeblog aus unerfahrener Feder.
Ich hoffe, er gefällt Euch und ich freu mich über Kommentare.
Und für alle, die mehr wissen wollen, füge ich Hyperlinks ein.
Ich bin Johanna, Olivers Mutter und hab ihn anlässlich meines 60. Geburtstags für drei Wochen besucht. Der Sparfuchs hatte für mich einen sehr günstigen Flug für 600€ hin und zurück gefunden.
Los geht’s
Ich war unsicher, ob ich mit der Bahn pünktlich am Flughafen ankommen würde, ob die Amis aufgrund meiner Zwischenlandung in Atlanta Schwierigkeiten machen würden, ob ich auf den großen Flughäfen auch rechtzeitig die richtigen Stellen finden würde – aber Millionen andere Menschen schaffen das auch jeden Tag – wird schon schiefgehen . . .
Also ging’s am 7. Januar in München los.
Da es dort schneite, musste der Flieger erst mal enteist werden – das hatte ich auch noch nie erlebt – interessant.
Ankunft in Cancun
Nach 14 Flugstunden und 2 Stunden Aufenthalt in Atlanta landete ich kurz vor 21 Uhr Ortszeit in Cancun. Dort wurde ich schon bei 25°C von Oliver erwartet. Mit dem Bus ging’s dann in die Stadt. Da ich den ganzen Tag gesessen war, gingen wir den Weg zur Unterkunft zu Fuß. Ich war zwar ziemlich platt und der Weg war lang aber die Bewegung tat echt gut.
Oliver hatte eine Apartment in einem zutrittsgesicherten Stadtteil mit Hängebauchschwein und Dachpool für uns gebucht.
Am nächsten Tag gingen wir in die Stadt, bummelten ein bisschen, besuchten einen Park, aßen mexikanisch und ich gewöhnte mich an die neue Umgebung.
Mexiko ist 6 mal so groß wie Deutschland. Wir einigten uns darauf, auf der Yucatan-Halbinsel zu bleiben auf der viele Amerikaner und Kanadier Urlaub machen. Man will ja schließlich nicht den ganzen Urlaub im Bus oder Flieger verbringen.
Chichén Itzá
Von Jetlag war nichts zu spüren, so dass wir am nächsten Tag gleich Chichén Itzá besuchten. Dabei handelt es sich um die größte Maya-Stätte auf Yucatan. Sie zählt zu den Weltwundern der Moderne und gehört zum Weltkulturerbe.
Nicht nur die Pyramide ist sehr beeindruckend, auch die in Stein gemeißelten Bilder und Steinskulpturen sind sehenswert. Bemerkenswert war ein Ballspielplatz von 170 x 40 Meter mit 2 seitlich angebrachten Steinringen durch die damals der Ball geworfen werden musste. Die Verlierer des Spiels wurden geopfert. ☹
Die Anlage verfügt über mehrere Gebäude und eine Cenote (erklär ich später). Die Besuchermassen verteilten sich auf dem weitläufigen Gelände. Es gab wenig Schatten und in der Sonne war es ganz schön hitzig.
Holbox
Obwohl im Januar auch in Mexiko Winter und Trockenzeit ist, war es mir zu schwül. Deshalb beschlossen wir, am nächsten Tag ans Meer zu reisen.
Wir packten unsere Rucksäcke und fuhren mit dem Bus ein paar Stunden durch das Hinterland. Hier waren die Häuser ärmlicher und viel Dschungel säumte unseren Weg. Dann ging’s mit der Fähre weiter und nach einer halben Stunde kamen wir am Ziel an.
Holbox ist eine Insel im Norden von Yucatan und war früher ein Geheimtipp. Heute gibt es auf der 42 km langen und maximal 2 km breiten Insel viele kleine Hotels und betuchte Touristen.Die Wege sind unbefestigt und aus Sand. Trotzdem gibt es in vielen Straßen riesige Pfützen. Dafür sind die Gehwege befestigt, so dass man im Ort gut zu Fuß unterwegs ist.
Oliver hatte uns auf einem der Campingplätze eingebucht den wir nach einem Fußmarsch trockenen Fußes erreichten.
Der Campingplatz war klasse. Die Zelte waren ziemlich neu, es gab eine Gemeinschaftsküche, einen Aufenthaltsraum im Freien und die meisten Besucher waren zwischen 20 und 30 und kifften gern.
Meine größte Freude war ein Kolibri den ich auf dem Weg zum Laden fast umgerannt habe. Am meisten zu schaffen machte mir die erste Nacht im Zelt. Ich wusste gar nicht mehr, dass ich so viele Knochen habe. ☹
Zum Ausgleich bin ich am nächsten Tag an den Strand während Oliver gearbeitet hat. Endlich mal wieder am Meer und darin schwimmen – da merkt man erst, wie sehr man es vermisst hat.
Wir genossen die Insel 2 Tage, liefen am Strand entlang, schauten uns den Ort an und fanden einen kleinen Imbiss in dem es leckeres Fleisch vom Grill gab. Ich muss gestehen, dass mir Maismehl-Tortillas nicht schmecken. In Mexiko gibt es die zwar an jeder Straßenecke und zu fast jedem Gericht aber es gibt auch wirklich sehr viele andere Gerichte.
Neben dem Sonnenuntergang gibt es auf Holbox auch die Möglichkeit nachts Plankton leuchten zu sehen. Da ich das noch nie gesehen hatte, liefen wir abends in den unbewohnten Teil der Insel wo es kein künstliches Licht mehr gab.
Scheint’s leuchtet das Plankton im Sommer mehr aber man konnte es gut erkennen. Schlecht erkennen konnten wir dafür den Weg zurück zum Campingplatz durch die unbeleuchteten Pfützen. Die Stechfliegen die da hausten, haben uns dafür beschleunigt. 😊
Valladolid
Tags darauf ging es zurück ans Festland nach Valladolid in ein nettes Hostel.
Am nächsten Tag gönnten wir uns eine Stadtführung mit einem „Free Guide“, einem Einheimischen der die Führung für Trinkgeld macht. Neben Stadtgeschichte, der Stadt-Cenote und bedeutenden Bauwerken besuchten wir mit ihm auch die Markthalle und probierten die Spezialitäten der Region. Außerdem gab er uns Restauranttipps und den Hinweis auf die Lichtspiele bei der abends die Stadtgeschichte an eine Kirche projiziert wurde.
Also machten wir uns auf in die City und flüchteten vor einem Platschregen in eine Gastrohalle in der einige Läden ganz unterschiedliches Essen anboten. Wir trafen eine sehr gute Wahl.
Danach machten wir uns auf den Weg zu der Kirche. Dort hatte gerade eine Trauung stattgefunden. Die Mexikaner machen das abends wenn es nicht mehr so heiß ist und feiern dafür die Nacht durch.
Anschließend gönnten wir uns noch die Lichtspiele.
Und zack – war die erste Woche schon um.
Ich spreche kein Spanisch, kam aber mit meinem eingerosteten Englisch gut durch. Außerdem hatte ich ja Oliver an meiner Seite dem das Spanisch flüssig über die Lippen kam. Da konnte ich mich gern gemütlich zurücklehnen und musste mich um nichts kümmern. 😊
Cenote Xlakaj
Am nächsten Tag fuhren wir gleich morgens vor die Tore der Stadt und besuchten die Cenote Xlakaj.
Eine Cenote ist vergleichbar mit dem Blautopf und war bei den Mayas eine heilige Quelle. Es ist eine Doline die einen Süßwasserzufluss hat und es gibt Tausende davon in Mexiko. Es waren kaum Gäste da so dass wir in Ruhe schwimmen, ins Wasser hüpfen und uns in der Sonne aalen konnten.
Rechtzeitig zum Handball-EM gucken waren wir wieder zurück im Hostel. Wir haben – obwohl wir fast am anderen Ende der Welt waren und 6 oder 7 Stunden Zeitverschiebung hatten – kein Spiel versäumt 😊
Anschließend gingen wir zum Abendessen in die Stadt und da sich bei uns beiden Klimaanlagen-Schnupfen bemerkbar machte, zeitig ins Bett.
Auf nach Campeche
Schließlich wollten wir ja am nächsten Tag mit dem Bus nach Campeche fahren.
Doch davon in Kürze mehr.
Viele Grüße und bis bald
Johanna
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